Familientherapie

 

„Man kann seine Kinder noch so gut erziehen, sie machen einem doch alles nach“ (Anonym - ein kluger Mensch)

 

Innerhalb einer Familie (Patchwork- Regenbogenfamilie) kann es durch verschiedene Ursachen zu immer häufigeren, oder auch eskalierenden Konflikten und zu einem Erleben von Stress und Überforderung kommen. 

 

Ich bin für alle Formen von Familie offen und gestalte das jeweilige Setting (wer aus der Familie wann und wie oft gemeinsame Sitzungen hat, bis hin zur gesamten Familie gemeinsam) abhängig von der Sinnhaftigkeit und der Fragestellung.

 

Häufig entstehen Konflikte durch einen zu einseitig „erlaubenden“ (permissiven) Erziehungsstil moderner Eltern, der mit diffusen Schuldgefühlen einhergehen kann.

Eltern erleben sich hierbei als „negativ“, wenn sie eine Forderung an das Kind haben. Lieber wollen sie beste Freunde sein, unbedingt geliebt und anerkannt werden.

Dadurch kann sich ein Muster in den Familien bilden, in dem Eltern zu passiv bleiben und notwendigen Entscheidungen aus dem Weg gehen. In der Folge können die Eltern dann von den Kindern (die hier oft Frustration und Unsicherheit erleben) erheblich unter Druck gesetzt werden.

Dieser Druck wiederum führt dann letztendlich zum Gegenteil des angestrebten, positiven Miteinanders! Eltern erleben sich als überfordert und reagieren möglicherweise impulsiv und mit ungewollter Strenge.

 

In meiner Arbeit mit Familien inspiriert mich das Konzept der „neuen Autorität“ nach Haim Omer, bei dem Eltern lernen, erwachsene Präsens zu zeigen, eine starke, gelassene Haltung einzunehmen, Bündnisse zu schließen und ohne Gewalt ihre elterliche Autorität entwickeln und leben zu können. So können sie ihren Kindern einen sicheren Hafen schaffen.

Darüber hinaus leiten mich die sich als sehr hilfreich erwiesenen Ideen des Familientherapeuten Jesper Juul.

Kinder brauchen Erwachsene! Und für die Phase der Pubertät gilt es, sich von der Erziehung gemeinsam mit seinen Kindern hin zu einer guten Beziehung zu entwickeln. Von "Erziehung zu Beziehung".

 

Die Verantwortung für die Beziehungsgestaltung hängt in der systemischen Arbeit mit Familien in erster Linie also von den Erwachsenen ab (je älter Jugendliche sind, obliegt allerdings auch ihnen ein zunehmender Teil dieser Verantwortung).

Dabei geht es nicht darum, dass Eltern perfekt sein müssen, sondern, dass sie lernen und immer wieder üben, in die Führung zu gehen, gut zu kommunizieren, Beziehung zu gestalten und ein Vorbild zu sein, an dem sich die Kinder orientieren können.

Eltern können dazu befähigt werden, ihren Kindern zu helfen, sich selbst zu regulieren und zu lernen mit Impulsen, Gefühlen und Bedürfnissen umzugehen.

 

Ungelöste Konflikte, die mit dem Heranwachsen nicht einfach verschwinden, können häufig von den Jugendlichen selbst in den Fokus gerückt werden und eine zunehmende Belastung für die Familie darstellen. Ein solches (möglicherweise unbewusstes) Streben nach Aufarbeitung kann durch Abwehr, Schweigen, Konfliktvermeidung und fehlende Offenheit seitens der Eltern verhindert werden und so zu auffälligem Verhalten,  undStress, Abneigung, Enttäuschung und Resignation führen.

 

Die notwendige Ablösung der Pubertierenden und Jugendlichen von den Eltern spielt in jedem Fall eine weitere wichtige Rolle und kann zu Reibereien und Konflikten führen.

 

Ziel der (wieder) neu entstandenen positiven Beziehungen und des sich damit entwickelnden positiven Umgangs miteinander ist, dass die Familie auch in einer Welt voller Stress gemeinsam entspannen kann und Liebe und Zuneigung wachsen können!